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Elemente für wirksames Shopfloor Management - Führen vor Ort
Gleich zu Beginn unserer Blog-Reihe möchten wir das Thema Führung angehen. Nicht ohne Grund, denn alle anderen Elemente setzen auf einer guten Führung auf dem Shopfloor und in den angrenzenden Bereichen auf.
Grundsätzlich steckt hinter diesem Element des Shopfloor Managements die Tatsache, dass Führungskräfte, bis hin zum Management, aktiv in die Problembearbeitung, Eskalation und dem Controlling auf dem Shopfloor eingebunden sind. Die Forderung des “go to gemba”, also des Führens am Ort des Geschehens, wird oft als Zusatzaufwand wahrgenommen. Zumal müssen Führungskräfte bisher im Tagesgeschäft bereits:
- Strategien entwickeln,
- Für zufriedene Kunden sorgen,
- Personalentscheidungen treffen,
- Ziele vorgeben,
- Informationen weitergeben,
- Aufgaben deligieren,
- Mitarbeiter motivieren und fördern,
- Probleme lösen und die Wirksamkeit der Maßnahmen kontrollieren
Erfolgreiche Fallbeispiele zeigen, dass einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen sind. Die Integration gelingt nur wenn die nachfolgenden Bausteine am Ort des Geschehens einfach, verlässlich und immer aktuell verfügbar sind.
Transparenz: Es muss sichergestellt werden, dass Anlagenzustände, Abarbeitungsstände von Maßnahmen, Kennzahlenverläufe, aktuelle Aufträge und weitere Informationen sinnvoll am Ort des Geschehens verfügbar sind. Ebenso sollte die Führungskraft selbst so transparent wie möglich arbeiten. Getroffenen Entscheidungen sind faktenbasiert sowie nachvollziehbar, begleitet von einem transparent strukturieren Arbeitsalltag (Dazu kommt die Methodik eines strukturierten Arbeitstages mit T-Cards gerne zum Einsatz).
Klare Verantwortlichkeiten und Termine: Einmal vereinbarte Maßnahmen werden dokumentiert und nachverfolgt. Besonders die Wirksamkeit von Maßnahmen muss sichergestellt sein. Dabei ist für alle nachvollziehbar woher die Maßnahmen eingesteuert wurden. Hier ist entscheidend, dass Maßnahmen immer Verlusten, wie Stillstände oder Qualitätsproblemen zugeordnet sind.
Neben diesen gut messbaren Bausteinen stellt das Thema Führungs- und Fehlerkultur oft eine größere Herausforderung dar. Ein klar und transparent definierter Kommunikationsprozess muss definiert und implementiert sein. Zusätzlich sollten Fehler als Möglichkeiten zur Verbesserung verstanden werden. Dazu benötigen Mitarbeiter am Shopfloor die Möglichkeit, akute Probleme, die nicht von selbst gelöst werden können, zu eskalieren. Dafür ist neben einer Prozessdefinition auch eine angepasste Kommunikationskultur nötig. Somit steht zu Beginn einer jeden Implementierung von Shopfloor Management die “Mammut-Aufgabe” an: den Teufelskreis zu durchbrechen, dass Führungskräfte allein Lösungen vorgeben. Andernfalls wird ein Gefühl des “nicht gebraucht Werdens” und dem damit verbundenen inneren Rückzug der Mitarbeiter riskiert. Schrittweise sollte somit eine Kultur etabliert werden, in der sich die Führungskraft als Mentor sieht, der seine Mitarbeiter weiterentwickelt und immer sicherstellt, dass sie weder unter- noch überfordert sind.
Zum Abschluss noch Tipps für die Praxis:
- Gehen Sie zum Ort des Geschehens und verstehen Sie das Problem
- Machen Sie die benötigten Informationen überall verfügbar
- Vermuten oder interpretieren Sie nicht – Fragen sie nach
- Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter eigenständig Probleme zu lösen
- Stellen Sie einen klaren und effektiven Eskalationsprozess sicher
- Erhöhen Sie die Transparenz in Ihrem Bereich
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